13. Geburtshaus Ernst Friedrich III. Carls

An dieser Stelle war im 12. Jahrhundert das Burggut angelegt worden; ein Wirtschaftshof, der die Burgbewohner zu versorgen hatte. Ganz in der Nähe stand das Centtor. 1418 wurde der Gutshof abgerissen und ein neues Haus mit Stallungen gebaut. In der sogenannten Kipper-Zeit (Zeit der Münzwirren) richtete die damals weimarische Herrschaft darin eine Münzstätte ein in der minderwertiges Kupfergeld geprägt wurde. Auf Protest der Landstände musste die Münze 1622 schließen. 1714 war das Anwesen wieder baufällig. Stadtschultheiß (Gemeindevorsteher) Schreiber ließ auf diesem Platz ein neues, geräumiges Wohnhaus bauen, in dem Herzog Ernst Friedrich II. von Sachsen-Hildburghausen wohnte, wenn er mit seiner Familie des öfteren die Stadt besuchte.

Bei einem solchen Aufenthalt gebar die Herzogin am 10. Juni 1727 einen Sohn, den Prinzen Ernst Friedrich III. Carl, der nach dem Tod seines Vaters 1745 das Herzogtum Sachsen-Hildburghausen erbte. Er starb 1780. Seine Enkelin Therese heiratete 1810 den bayerischen Kronprinzen, ab 1823 König Ludwig I. von Bayern.

1756 wurde das Anwesen vom Staat angekauft. Im Erdgeschoss richtete sich die Verwaltung des Amtes ein. Das Obergeschoss blieb Wohnung der herzoglichen Familie. 1829 kam das Kammeramt hinzu. Die Justiz erhielt das Gebäude samt Wohnung für den Amtsrichter 1879 übertragen. Das herzoglich sächsische Amtsgericht wurde nach dem Anschluss Königsbergs an den Freistaat Bayern 1920 aufgelöst. Der Gebäudekomplex ging an die Stadt Königsberg über.